Wenn Mann und Frau zu viel Zeit miteinander verbringen, besteht die Gefahr dass sich die beiden auf eine gewisse Art und Weise einander angleichen.
Frauen beginnen damit männliche Ausdrucksformen anzunehmen und ihre eigene Weiblichkeit in den Hintergrund zu stellen. Der weibliche Wunsch nach Leichtigkeit, lustvoller Fülle und dem Spielerischen wird auf Kosten der männlichen Zweckmäßigkeit und Vernunft vernachlässigt.
Männer nehmen weibliche Rituale und Muster an und versäumen es mit ihrer eigenen Lebensaufgabe oder der gemeinsamen Partnerschaft voran zu kommen.
Aus dem Krieger und der Göttin werden zahme Spielgefährten, die auch aus dem Sex eine gewohnte und langweilige Sache machen.
Frauen müssen darauf bedacht sein ihre weibliche Energie zu stärken. Ohne Verpflichtung, frei, ziellos, lebendig und im Fluss mit dem Leben, blühen Frauen auf. Besonders günstig ist es, diese Momente mit anderen Frauen zu teilen und sich gegenseitig zu stärken und die weibliche Kraft untereinander zu potenzieren.
Eine Frau, der diese weiblichen Energiequellen fehlen, wird krank. Ihre Lebenskraft lässt nach, die Lust auf Sex vergeht und eine melancholische, mitunter auch traurige Stimmung macht sich in ihr breit.
Ob sie singt, tanzt, in den Wald geht oder einfach mit Freundinnen zusammen lacht und redet spielt keine Rolle, solange es sich für sie gut anfühlt. Das sind einfache Methoden um den Energiespeicher wieder aufzufüllen.
Wenn Männer ihre Lebensenergie verloren haben, können Sie dasselbe tun. Gerade wenn sie sich zu viel im Kopf befinden und Freude und soziales Miteinander zu wenig zulassen, ist das ein guter Weg.
Aber für Männer, die sich z.B. In der Midlifecrisis befinden, die ihre Lebensaufgabe verloren haben, und Männer, die nicht wissen was sie mit ihrem Leben tun sollen, sind diese Strategien nicht das Richtige.
Um sich wieder mit der eigenen, männlichen Kraft zu verbinden, gibt es zwei Wege: Enthaltsamkeit und Herausforderung.
Enthaltsamkeit bedeutet hier ganz einfach auf alle Bequemlichkeiten zu verzichten, die uns Männer einlullen und abstumpfen: Fernsehen, Computer, Handy, Zeitungen, Alkohol, Zucker und Süßigkeiten, geistloser Sex (Masturbation), Arbeitsstress und auch belanglose Gespräche.
Auf diese Dinge ein paar Wochen zu verzichten, ist keine einfache aber umso lohnenswertere Disziplin. In dieser Zeit empfiehlt es sich Dinge zu tun, die unsere Gewohnheiten durchbrechen. Ein Mann der seine gesamte Energie auf Arbeit, Fernsehen und Sex richtet, wird den eigenen Schmerz nie berühren und damit auch von seiner männlichen Quelle abgeschnitten bleiben.
Dinge, die unsere Gewohnheiten durchbrechen sind Herausforderungen. Diese Herausforderungen können körperlicher Natur sein, also Aktivitäten wie Bergsteigen, Überlebenstraining oder ein Bungy Jump.
Bei den psychisch-geistigen Formen der Herausforderung geht es darum, ihre Talente und ihre Fähigkeiten mit anderen zu teilen. Das muss auf eine Art und Weise passieren, vor der sie bis jetzt immer Angst gehabt haben.
Wenn sie z.B. schon immer auf der Bühne stehen wollten, aber sich nie getraut haben, dann werden Sie Mitglied bei einer Theatergruppe. Vielleicht möchten Sie ein Buch schreiben, aber konnten sich nie dazu aufraffen … tun sie es jetzt.
Sehr wichtig dabei ist es, dieses Vorhaben mit anderen Männern zu teilen und ihnen davon zu erzählen. Es muss Konsequenzen haben, wenn sie ihr Vorhaben nicht durchführen. Vereinbaren Sie mit Ihren Freunden eine „Strafe“, die wehtut.
So wie eine Frau regelmäßige Begegnungen mit anderen Frauen benötigt, braucht ein Mann regelmäßige Treffen mit Männern. Schließen Sie sich einer Männergruppe an oder gründen Sie selbst eine. Verzichten Sie in dieser Gruppe auf oberflächliches Geplapper. Männer brauchen offene Worte und die Kritik und das Feedback von anderen Männern. Machen Sie sich gegenseitig Vorschläge für Herausforderungen und einigen sie sich auf Konsequenzen, wenn diese Aufgabe nicht durchgehalten wird.
Unternehmen Sie etwas gemeinsam. Machen Sie Wanderungen oder gehen Sie auf eine Visionssuche. Tanzen sie nackt ums Feuer, springen sie in einen zugefrorenen Teich oder betrinken sie sich bis zum Umfallen. Es geht darum die lähmende Mittelmäßigkeit zu vermeiden und alles zu geben.
Männer müssen auf dem Grat der Klippe wandeln und lernen ihren inneren Krieger, ihre Männlichkeit, ihre Stärken und ihr Herz mit all ihrer Kraft in die Beziehung einzubringen.
Dann – und nur dann – kann auch die Partnerin zur wahren Göttin werden.