Kürzlich war internationaler Männertag. Heute nicht mehr, aber letzte Woche. Heute wird die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf etwas anderes gelenkt … vielleicht auf den Tag der heimischen Stubenfliege. Dann ist von uns Männern keine Rede mehr.

Aber im Ernst, wir Männer müssen ins Scheinwerferlicht. Nicht um uns maskiert auf Weltbühnen, in Actionfilmen, Fußballstadien, Großkonzernen oder sonstigen Machtpositionen in coolen Outfits zu präsentieren, sondern um uns nackt ins Licht zu stellen. Ohne Verkleidung, offen und ehrlich.

So wie wir als Männer eben sind: Manchmal stark und manchmal schwach. Diszipliniert und träge. Zielorientiert und ratlos. Vorbild und Abschreckung. Männlich und lüstern. Ritter und Narr. Eben Männer …

Viele Facetten, Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten prägen das Bild des modernen Mannes von heute und trotzdem werde ich oft mit der Frage konfrontiert, was denn nun ein wahrer Mann sei.

Gibt es das eine Merkmal, das einen Mann erkennbar macht? Gibt es DIE Eigenschaft, die ihn in dieses Scheinwerferlicht stellt?

Ja die gibt es … diese eine Sache, die einen Mann zum Mann macht.

Natürlich werden mir manche nicht zustimmen und natürlich könnten auch andere Formulierungen oder Bezeichnungen dafür gefunden werden, aber das ist ok … wäre doch langweilig, wenn wir alle einer Meinung wären. Wo blieben dann die Befriedigung und die Herausforderung andere Menschen überzeugen zu können. Wie es so schön heißt: „Es gibt nur zwei Sichtweisen im Leben: Die falsche und meine …“ ;-)

Also … die für mich wichtigste Eigenschaft, die ein Mann besitzen sollte ist: ENTSCHEIDUNGSKRAFT!

Ein Mann muss die Fähigkeit haben in seinem Leben Entscheidungen zu treffen. In kleinen und in großen Dingen.

Das Symbol dafür war und ist das SCHWERT, die Waffe eines Ritters. Ein Schwert aus der Scheide zu ziehen – es zu ent-scheiden – bedeutet genau das … eine willentliche Entscheidung zu treffen. Das Schwert symbolisiert den Willen … und die Vereinigung der polaren Energien Yin (die Schwertscheide) und Yang (die Klinge). Also ohne den Schutz der weiblichen Energie wäre das Männliche verletzend und zerstörerisch.

Diese Eigenschaft der willentlichen Entscheidungskraft sollte jeder Mann pflegen und immer danach trachten gute Entscheidungen zu treffen. So wie Alexander der Große den Gordischen Knoten durchschlug … kraftvoll und zielstrebig.

Natürlich werden nicht immer alle Entscheidungen richtig sein und zu dem Ziel führen, das wir uns gewünscht haben. Aber immer noch besser als sich gar nicht zu entscheiden.

Entscheidungskraft kann geübt und trainiert werden. Wie?

Ganz einfach. Streiche Sätze wie „Ist mir egal“ aus deinem Wortschatz. Versuche in allen Dingen (und beginne mit den kleinen) eine Präferenz zu haben.

Bei der Wahl des Lokals oder der Nachspeise. Bei der Farbe des Kleides deiner Partnerin. Bei dieser oder jener Fernsehsendung. Bei einem Urlaubsziel. Bei einer politischen Frage, einer gesellschaftlichen, einer persönlichen oder einer sexuellen …

Entscheide dich für eine Seite. Vertrete einen Standpunkt. Steh zu deiner Meinung.

Das bedeutet nicht, dass du immer deinen Willen durchsetzen sollst, aber sage klar, was du willst. Vor allem, wenn du gefragt wirst. Sei aber offen für Kompromisse – außer es betrifft deine innersten Werte. Deine Lebensziele darfst du nicht für andere aufgeben. Aber das ist ein anderes Thema.

Frauen mögen keine Unbestimmtheit. Das „Lauwarme“ stößt sie eher ab. Frauen wollen Männer, die Entscheidungen treffen und einen Standpunkt haben. Selbst wenn sie nicht deiner Meinung sind.

Männliche Entscheidungskraft ist nicht egoistisch oder brutal, sondern klärend, kraftvoll und gleichzeitig so rücksichtsvoll wie möglich.

Wenn Du also ein Mann sein willst … entscheide Dich!