Der große Apfel-Fail

Stell dir vor, Adam und Eva sitzen im Paradies. Alles ist perfekt: Sonne, Palmen, nackte Tatsachen. Und dann – zack! – kommt diese dämliche Schlange daher und macht Eva ein verlockendes Angebot. „Hey, probier mal was Neues!“ Eva beißt in die verlockende Frucht – teilt ein süßes Stück mit Adam und – Boom! – raus aus dem Paradies.

„Warum hast du mich nicht aufgehalten?“
„Warum hast DU mir den Apfel gegeben?“
Und spätestens nach 300 Jahren Ehe in einer feuchten Höhle hätte Eva sich sicher gefragt: „War das jetzt wirklich die beste Entscheidung?“

Was lernen wir daraus?

1. Versuchungen können wir verdammt schwer widerstehen.
2. Schon die ersten Menschen haben sich nach Abwechslung gesehnt.
3. Der erste dokumentierte Beziehungsstreit entstand genau in diesem Moment.

Monogamie und die Tierwelt

Lass uns mal ehrlich sein: In einer Zeit, in der wir uns jeden Tag zwischen 30 verschiedenen Teesorten entscheiden müssen, erwartet man von uns, dass wir uns für EINEN Menschen entscheiden – für immer? Klingt fast so logisch wie eine Diät aus nur einem Lebensmittel.

Natürlich KÖNNEN wir es tun. Aber wir MÜSSEN nicht.
Die Kirche hat uns vielleicht monogam programmiert, aber sicher nicht die Natur.

Schauen wir in die Tierwelt …
Pinguine? Ja, süß … und monogam in einer Fernbeziehung.
Störche und Biber bleiben sich weitgehend treu.
Haubentaucher zumindest einen Sommer lang.

Aber die meisten anderen? Nope.

Delfine vögeln aus Spaß.
Schimpansen regeln alles in der Gruppe.
Löwen… na ja, der König der Savanne ist nicht gerade der Posterboy für lebenslange Treue.

Und wir Menschen? Wir haben zwar ein etwas anderes Bewusstsein als unsere Schimpansen-Verwandten, aber eben auch das gleiche Dopaminsystem wie ein Affe im Koffeinschock.
Wir lieben Abwechslung. Wir brauchen Spannung. Und dennoch zwängen wir uns in ein Konzept, das für landwirtschaftlich geprägte Gesellschaften sinnvoll war (kein Internet, dafür mehr Kühe, große Felder und stabile Erbfolgen), aber für das 21. Jahrhundert ungefähr so zeitgemäß ist, wie ein Faxgerät.

Monogamie und Fantasie

Du bist in einer Beziehung und plötzlich fängt deine Fantasie an, mit dir zu spielen:
„Wow, die Kollegin hat heute ein neues Parfum drauf. Irgendwie… interessant.“
Oder du bist mit deiner Freundin im Urlaub und plötzlich siehst du am Strand einen heißen Surfertypen. Und dein Gehirn flüstert: „Stell dir mal vor…“

Und genau hier beginnt das Dilemma: Du bist nicht abnormal. Dein Partner ist nicht langweilig. Dein Verstand benimmt sich eben manchmal wie ein Duracell-Häschen auf Speed.
Aber statt das als Problem zu sehen, könnten wir es als Chance begreifen.

Sexuelle Erfahrungen bereichern die Partnerschaft.

Mal ehrlich: Nichts ist tödlicher für eine Beziehung als Langeweile im Bett. Es beginnt schleichend. Erst ist es aufregend, dann wird es zur Routine, und irgendwann gibt es mehr Action in der Netflix-Serie als zwischen den Bettdecken.

Und was passiert dann? Du fängst an, dich zu fragen: „Ist das alles?“
Aber was, wenn es nicht alles sein muss?

Was, wenn mehr Erfahrungen – ob gemeinsam oder individuell – die Partnerschaft auf ein neues Level heben? Stell dir vor, du würdest nicht immer mit der gleichen Strategie ins Bett gehen, sondern mit neuen Tricks, neuen Fantasien und Spielzeugen oder neuen Erlebnissen.

Und plötzlich ist da wieder diese Spannung, dieses Prickeln.
Nicht, weil dein Partner nicht reicht, sondern weil neue Impulse alles wieder aufregend machen.

Offene Beziehungen, erotische Abenteuer oder einfach das gemeinsame Erkunden neuer Fantasien und Techniken – das alles ist keine Bedrohung für die Liebe. Es ist der Treibstoff, der die Leidenschaft am Leben hält.

Traut euch einfach!

Natürlich ist dieser Weg nicht für jeden.
Es ist auch okay, wenn du sagst: „Besser Pinguin als Delfin“ oder “Lieber Netflix als Sex-Toys” … wenn dir das in der Partnerschaft genügt, dann bleib dabei.

Aber wenn du spürst, dass du dich nach mehr sehnst, dann hör auf, dich selbst zu verurteilen. Sprich mit deinem Partner. Erforsche deine Fantasien. Finde heraus, was für euch funktioniert.
Denn das Leben ist zu kurz für schlechte Serien und langweiligen Sex. Also raus aus dem Paradies der Routine – und rein ins Abenteuer! 🚀

Monogamie und Statistik

Noch ein paar Fakten aus diversen Statistiken:

  • Laut einer aktuellen Studie haben Österreicher im Durchschnitt 9,3 verschiedene Sexualpartner:innen in ihrem Leben gehabt und führen damit im deutschsprachigen Raum vor der Schweiz (9,2) und Deutschland (8,7). (parship.at)
  • Was die Häufigkeit betrifft, so haben die Österreicher:innen im Durchschnitt zweimal pro Woche Sex, also etwa achtmal im Monat. (diepresse.com)
  • Allerdings scheint nach drei Jahren Beziehung ein kleiner „Lustknick“ aufzutreten. Die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs nimmt ab, und die Experimentierfreude lässt nach. Dennoch hat fast die Hälfte der Paare auch nach vielen Jahren mindestens einmal pro Woche Sex. (Kronen Zeitung)
  • Ein interessanter Punkt: Sieben von zehn Frauen geben an, regelmäßig einen Orgasmus vorzutäuschen. (oe24.at)
  • Laut einer Studie der Dating-Plattform Parship, hat fast jeder vierte Österreicher (also rund 25%) bereits einen Seitensprung gewagt. Interessanterweise leben nur etwa 4 % der Befragten in einer offenen Beziehung. Die Mehrheit (67%) möchte in jedem Fall über einen Seitensprung des Partners informiert werden, während 20% bei einem einmaligen Ausrutscher lieber im Dunkeln bleiben würden. (heute.at)
  • Außerdem ist die Experimentierfreude groß: 68 Prozent der Befragten möchten gerne Neues mit ihren Partner:innen ausprobieren, sei es durch verschiedene Stellungen, Ortswechsel, den Einsatz von Sexspielzeug oder Erfahrungen mit “fremder Haut”. (singlebörsen-vergleich.at)