Normalerweise sind es ja die Männer, die ständig Sex wollen. Normalerweise sind es ja Männer, die wie Hunde mit hechelnder Zunge den ganzen Tag um ihrer Partnerin herumschwänzeln bis sich die Dame ihres Herzens einen Ruck gibt und den pfeifenden Dampfkessel von seinem Druck erlöst. Normalerweise sind es ja Männer, die sexbesessen sind. Wenn Du mein Webinar besucht hast, dann weißt du das natürlich.
Wenn man einer neuen Studie Glauben schenken darf, ist es jedoch gar nicht so unnatürlich, dass Frauen ein größeres Verlangen nach Sex haben, als ihre Partner. Die Studie nennt hier eine Zahl von 30 %. Also 30 % aller Frauen in Partnerschaften haben ein größeres Bedürfnis nach Sex als der Mann.
Was ist nun, wenn du als Frau zu diesen 30 % gehörst? Wie kommst du auf deine Kosten? Was kannst du tun, wenn du mehr Sex möchtest als er?
Genau zu diesen Fragen habe ich kürzlich eine E-Mail erhalten. Maria hat mir Folgendes geschrieben:
Lieber Chris, ich habe mir dein Online-Seminar angesehen und bin wirklich begeistert davon. Vor allem die vielen Tipps in deinem Audiobook haben meiner Partnerschaft wieder auf die Sprünge geholfen. Danke dafür. Das einzige Problem, das wir momentan noch haben, ist es, dass sein Verlangen nach Sex nicht besonders hoch ist. Wir haben nur zwei bis dreimal pro Monat Sex miteinander. Ich möchte keinen Druck auf ihn ausüben, aber ich möchte einfach öfter seine körperliche Nähe spüren und mit ihm schlafen. Wenn ich das meinem Partner gegenüber erwähne, lächelt er nur und geht ins Bett. Was kann ich tun um ihm sexuell wieder näher zu kommen?
Die schlechten Nachrichten zuerst … du kannst einen Mann nicht zu Sex zwingen. Männer sind zwar prinzipiell sexbesessen, aber wenn Sie keine Lust haben, dann haben Sie einfach keine Lust. Die gute Nachricht ist, du kannst etwas tun.
Das männliche Vorspiel
Sex beginnt für Männer am gleichen Ort wie für Frauen: Im Kopf. Es geht also darum, ihn dazu einzuladen an Sex mit dir zu denken, lange bevor ihr beiden wirklich im Bett landet. Fantasien und „Kopfkino“ sind essenziell beim männlichen Vorspiel.
Um seinen sexuellen Motor zum Laufen zu bringen, ist eine „Aufwärmphase“ notwendig. Und dazu musst du dir überlegen, was ihn „anmacht“. Erinnere dich zurück an die Zeit, als der Sex zwischen euch ohne Probleme geklappt hat und ihr die Finger nicht voneinander lassen konntet.
- Gab es damals bestimmte Kleidung, Orte, Spiele, Positionen oder Hilfsmittel, die sein sexuelles Feuer angefacht haben?
- Hat ihn vielleicht „schmutzige Sprache“ aufgeregt?
- Wie waren damals die genauen Umstände für gemeinsamen Sex (Tageszeit, nach der Dusche, keinen Stress im Job etc.)?
- Über welche Fantasien habt ihr gesprochen und welche habt ihr auch umgesetzt?
Du kannst und sollst deinen Partner auch direkt nach seinen sexuellen Wünschen und Fantasien fragen. Am besten tust du das nach dem Sex oder in einer anderen entspannten Minute des Tages. Auch wenn er vielleicht anfangs etwas herumstottern wird, er wird schon mit der Sprache herausrücken. Und wenn du Glück hast, fragt er dich auch nach deinen Fantasien. Allein das Sprechen über Sex wird wahrscheinlich schon etwas in seinem Kopf auslösen.
Was gehört für dich zu Sex?
Es gibt sehr viele Möglichkeiten um intim zu werden. Sex als körperliche Vereinigung ist einfach die häufigste Variante.
Habt ihr schon einmal Telefonsex versucht oder Sex über Skype? Aufregende SMS Nachrichten, gemeinsames Duschen oder eine Partnermassage? Schaut euch zusammen einen erotischen Sexfilm an. Wie wäre es mit „Blowjobs“ oder „Handjobs“? Lest zusammen erotische Literatur, tanzt zusammen oder macht eine besondere Einkaufstour in einen Erotikshop und sucht euch sexy Kleidung oder Spielzeuge aus.
Es gibt so viele Wege sich mit seinem Partner erotisch zu verbinden, die nicht im gemeinsamen Bett beginnen (aber dort enden können). Werdet kreativ, geht gemeinsam über Grenzen und habt Spaß!
Die Libido (sexuelle Begierde) jedes Menschen ist unterschiedlich und außerdem noch abhängig von der aktuellen psychischen Verfassung, der körperlichen Gesundheit und auch der seelischen Erfüllung. Es kommt in der Praxis selten vor, dass zwei Menschen über einen längeren Zeitraum (und ich spreche hier von mehreren Jahren) die wechselseitige, sexuelle Anziehung aufrechterhalten können, ohne etwas dafür zu tun.
Klar, zu Beginn einer Beziehung klappt der Sex immer wunderbar. Nach ein bis zwei Jahren lässt das sexuelle Bedürfnis jedoch natürlicherweise nach. Und dann sind euer Einsatz und eure Fantasien gefragt um den sexuellen Motor am Laufen zu halten.
Was Du also tun kannst? Sorg dafür, dass eure Vorlieben zusammenpassen. Und vergiss eines nicht: Sprecht miteinander!
Wenn keiner, der oben erwähnten Tipps funktioniert, ist es notwendig ruhig und verständnisvoll über dieses Thema zu reden. Vielleicht gibt es Dinge im Leben deines Partners, die ihn bedrücken und über die du nichts weißt. Sich gegenseitig zu öffnen ist eine Grundvoraussetzung für tiefen, liebevollen Sex.
Außerdem sind wir Männer keine Gedankenleser. Und manchmal müssen wir die Dinge einfach und klar gesagt bekommen ;-)
Viel Spaß
Chris