Autosexualität – der Begriff mag für viele neu oder sogar befremdlich klingen. Und nein, das hat nichts mit intensivem Körperkontakt auf dem Rücksitz deines Autos zu tun … zumindest nicht definitionsgemäß ;-)

Autosexualität stellt die Frage „Liebst du dich?“

Stell dir vor, du stehst vor dem Spiegel. Dein Blick gleitet über deine Haut, deine Haare, deine Augen. Doch statt dich zu bewundern, suchst du nach Fehlern. „Zu dick“, „zu dünn“, „zu viele Falten“, „zu wenig Muskeln“ – die Stimme in deinem Kopf ist gnadenlos.

So ging es auch Marie, einer 32-jährigen Lehrerin, die jahrelang mit ihrem Körper haderte. Sie verglich sich ständig mit anderen, fühlte sich unattraktiv und hatte das Gefühl, nie gut genug zu sein. Beziehungen scheiterten, weil sie sich selbst nicht lieben konnte. Bis sie eines Tages beschloss, ihren Blick zu ändern. Sie begann, sich selbst bewusst zu betrachten – nicht um sich zu kritisieren, sondern um sich zu feiern. Sie entdeckte, dass Selbstbefriedigung nicht nur ein körperlicher Akt war, sondern auch eine Form der Selbstakzeptanz. Plötzlich fühlte sie sich stärker, selbstbewusster – und das strahlte sie aus. Ihre nächste Beziehung war tiefer und erfüllender, weil sie endlich wusste: Ich bin es wert, geliebt zu werden.

„Du kannst nicht geben, was du nicht hast. Wenn du dich selbst nicht liebst, wie kannst du erwarten, dass jemand anderes es tut?“ – Brene Brown

Wenn wir uns selbst nicht schön finden

Im Kern geht es bei Autosexualität darum, sich selbst als sexuelles Wesen zu akzeptieren und zu genießen. Das Problem ist, dass viele Menschen genau das nicht können. Sie fühlen sich unattraktiv, ungeliebt und ungenügend. Die Gründe dafür sind vielfältig: gesellschaftliche Schönheitsideale, negative Erfahrungen in der Kindheit, toxische Beziehungen oder einfach der ständige Vergleich mit anderen in den sozialen Medien.

Die Folge? Ein Teufelskreis aus Selbstzweifeln und mangelndem Selbstwertgefühl. Wer sich selbst nicht attraktiv findet, strahlt das auch aus. Partnerschaften leiden, weil man sich ständig fragt: „Warum sollte mich jemand lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann?“

Selbst befriedigt?

Ein weiteres Tabuthema, das eng mit Selbstakzeptanz verknüpft ist: Selbstbefriedigung. Ja genau … dieses Hand an sich selbst legen. Das alle tun und selten darüber sprechen.
Sich selbst attraktiv zu finden, heißt auch die eigene Sexualität zu erforschen und anzunehmen. Selbstbefriedigung, die eigentlich ein Akt der Selbstliebe sein könnte, kann zur Pflichtübung oder sogar zur Qual werden, wenn man sich dabei nicht wohlfühlt.

Autosexualität bedeutet nicht nur, sich selbst schön zu finden, sondern auch, diese Schönheit zu fühlen und zu feiern.

Viele Menschen schämen sich jedoch, überhaupt Zeit mit sich selbst zu verbringen, sei es vor dem Spiegel oder unter der Decke.

Autosexualität – und du?

Kennst du das? Du stehst vor dem Spiegel und siehst nur die Dinge, die du an dir nicht magst. Du vergleichst dich mit anderen und fragst dich, warum du nicht so attraktiv, schlank oder erfolgreich bist wie sie. Du hast vielleicht sogar Angst, dich selbst zu berühren, weil du deinen Körper nicht akzeptieren kannst.
Wenn ja, bist du nicht allein. Viele Menschen kämpfen mit diesen Gedanken – aber die gute Nachricht ist: Du kannst lernen, dich selbst zu lieben.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie würde sich dein Leben ändern, wenn du morgens in den Spiegel schaust und dir denkst: „Wow, ich bin wunderschön – genau so, wie ich bin“?

Ich habe mit vielen Männern gesprochen, und die überwältigende Mehrheit ist der Meinung, dass Frauen viel zu streng mit sich sind. Die meisten Frauen sind doppelt so sexy, als sie selbst glauben.

Und ich weiß, gerade Frauen stehen auf Kriegsfuß mit Körperfett.
Aber: Männer lieben die weiblichen Proportionen und Rundungen! Und wenn du deinen Körper liebst, wird es immer auch Männer geben, die ihn lieben!

Wie du Selbstliebe und Autosexualität entwickelst

Selbstliebe und Autosexualität sind keine Zaubertricks, sondern ein Prozess. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, diesen Weg zu gehen:

1. Der Spiegel als Freund, nicht als Feind
Beginne damit, dich jeden Tag im Spiegel zu betrachten – aber nicht, um Fehler zu suchen. sondern um dich zu loben. Sage dir: „Ich bin schön, so wie ich bin.“
Klingt das albern? Vielleicht. Aber es funktioniert. Mag sein. Aber es funktioniert.

2. Feiere deine Einzigartigkeit
Mach eine Liste von 10 Dingen, die du an dir magst – physisch und charakterlich. Schau sie dir an, wenn du Zweifel hast. Zum Beispiel: Deine Augenfarbe, deinen Humor, deine Fähigkeit, andere zum Lachen zu bringen. Niemand ist perfekt, aber jeder ist einzigartig.

3. Selbstbefriedigung als Akt der Selbstliebe
Selbstbefriedigung muss kein Tabu sein. Sie kann ein Weg sein, deinen Körper besser kennenzulernen und zu schätzen. Nimm dir Zeit und erkunde, was dir gefällt. Genieße den Moment. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Akzeptanz?

4. Umgib dich mit positiven Vorbildern und vermeide Vergleiche
Folge Menschen, die Selbstliebe feiern, statt unrealistische Standards zu setzen. Social Media kann toxisch sein, aber es kann auch inspirieren. Wähle Vorbilder, die dich ermutigen, anstatt dich herunterzuziehen.

5. Mach es zur Gewohnheit
Selbstliebe ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Stell dir ein Ritual zusammen: Morgens 5 Minuten vor dem Spiegel stehen, dich anlächeln und etwas Nettes über dich selbst sagen. Ja, das fühlt sich anfangs komisch an, aber es wird leichter – versprochen.

Die Transformation von Marie

Marie hat angefangen, diese Tipps umzusetzen. Sie hat eine Affirmationskarte an ihren Spiegel angebracht auf der geschrieben steht: „Ich bin verdammt sexy und mehr als genug“.
Sie hat sich erlaubt, ihren Körper ohne Scham zu erkunden und dabei gemerkt, wie viel Freude sie sich selbst bereiten kann. Nach und nach bemerkte Marie, dass sie mit mehr Selbstbewusstsein durch den Tag ging.
Und das Beste? Ihre Ausstrahlung wurde für andere sichtbar. Plötzlich bekam sie Komplimente – nicht wegen äußerlicher Veränderungen, sondern wegen der inneren. Heute sagt Marie: „Ich liebe mich – und genau das macht mich so attraktiv.“

Jetzt du …

Jetzt bist du dran. Geh heute Abend vor den Spiegel und such dir eine Sache aus, die du an dir magst. Sag es laut. Wiederhole das jeden Tag für eine Woche. Und wenn du bereit bist, mach den nächsten Schritt: Gönn dir Zeit für dich selbst, entdecke, was dich zum Strahlen bringt – innerlich und äußerlich. Du bist es wert, dich selbst zu lieben.
Am Ende des Tages gilt: Autosexualität ist nicht egoistisch. Es ist die Grundlage, auf der gesunde Beziehungen aufgebaut werden. Denn nur wer sich selbst liebt, kann diese Liebe auch nach außen tragen.

Also los, trau dich – du bist wunderschön! Genau so, wie du bist!