Männer müssen abhängen. Den Kopf leeren, die Seele baumeln lassen, einfach an nichts denken. Männer haben diese Züge. Ist wahrscheinlich ein Relikt aus Steinzeiten, in denen sich behaarte Testosteron-Monster ums Lagerfeuer scharten und dumpf in die Flammen starrten … zumindest solange bis der nächste Säbelzahntiger auftauchte.

Gleich vorweg: Dieser Artikel enthält „Produktplatzierungen“. Aber warum auch nicht? Auch Blogger müssen Rechnungen bezahlen. Ich hoffe ihr findet ihn trotzdem amüsant …

Also los … wir Männer leben viel zu viel im Kopf. Ok, manche Frau würde jetzt wahrscheinlich sagen, wir leben nicht im Kopf sondern 70-80 cm tiefer. Und damit hätte sie nicht ganz Unrecht. Wir Männer sind hin und hergerissen zwischen Kopf und Unterleib. Auf der Strecke bleibt das Herz, also unsere Gefühlswelt. Ja, wir Männer haben Gefühle und zwar durchaus vielschichtige. Nicht mehr oder weniger als Frauen. Sagen wir einfach der „Verarbeitungsprozess“ ist ein anderer.

cubesDas männliche Gehirn besteht nämlich aus vielen kleinen Schachteln.

Da gibt es eine Schachtel für den Job, eine Schachtel für die Partnerin, eine für die Kinder, für das Auto, für die Schwiegermutter (irgendwo ganz tief unten) usw. usw.

Und die wichtigste Regel lautet: Diese Schachteln berühren sich auf gar keinen Fall!!

Wenn ein Mann ein bestimmtes Thema bespricht, dann richtet er seine Aufmerksamkeit auf diese spezielle Schachtel und redet nur über das, was genau in dieser Schachtel ist. Danach legt er sie zurück an seinen Platz und ist dabei SEHR, SEHR bemüht unter keinen Umständen eine andere Schachtel zu berühren.

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Das weibliche Gehirn ist im Gegensatz dazu ganz anders aufgebaut.

Es besteht aus einem großen Ball von Drähten. Alles ist mit allem verbunden.

Der Job mit dem Partner, der Partner mit den Kindern, die Kinder mit dem Haus, mit der Schwiegermutter usw. usw. Sobald ein Thema angesprochen wird, entsteht sofort eine Verbindung zu einem anderen Bereich des Gehirns. Das geschieht ganz automatisch.

Männer kennen und können das nicht. Diese Funktionsweise des weiblichen Gehirns ist uns Männern unverständlich und auch oft unheimlich.

Noch dazu gibt es eine spezielle Schachtel im männlichen Gehirn, die Frauen wiederum nie begreifen werden.

Und diese besondere Schachtel ist … leer.

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Ehrlich gesagt ist das unsere „Lieblingsschachtel“. Wann immer wir Männer Gelegenheit haben uns dorthin zurückzuziehen, dann tun wir es auch. Nach außen macht es den Anschein, als würde es sich dabei um eine völlig geistlose Tätigkeit handeln, so wie z.B. Angeln oder Zappen durch die TV-Kanäle.

Frauen kennen diese Schachtel nicht. Frauen verstehen diese Schachtel auch nicht. Und nichts macht eine Frau mehr verrückt, als ein Mann, der scheinbar NICHTS tut.

Aber in Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen höchst meditativen Zustand. Man könnte ihn fast spirituell nennen. Wir nützen diese „Auszeiten“ um unsere Energien vom Kopf abzuziehen und ins Spüren zu kommen. Männer brauchen das. Aus demselben Grund trinken wir gerne Bier oder masturbieren. Wir wollen (unbewusst) endlich etwas fühlen. Frauen haben viel einfacheren Zugang zu ihren Gefühlen – mit allen Vor- und Nachteilen.

Wir Männer haben Angst vor zu tiefen Emotionen. Wir haben Angst im Gefühlsozean zu versinken. Wir haben es in seltensten Fällen gelernt damit umzugehen. Wir wollen kein „vernetztes“ Gehirn, in dem alles mit allem verbunden ist. Das würde uns überfordern. Wir lieben unsere „leere“ Schachtel. Dort können wir entspannen, loslassen und einfach sein …

Natürlich beschränken sich unsere Strategien nicht auf Biertrinken und Masturbieren (auch wenn diese beiden Varianten zu den beliebtesten gehören). Manche Männer betreiben Sport, meditieren oder umarmen Bäume (ich habe das mal versucht und mich grün und blau über das verdammte Baumharz an meiner neuen, sündteuren Outdoor-Jacke geärgert).

Auch das „Abhängen“ in der Hängematte gehört hier dazu. Noch dazu erinnern die leichten Schaukelbewegungen an das Getragen werden im Mutterleib (Ja, das war jetzt eine Produktplatzierung).

Aber alles mit Maß und Ziel. Zu häufiges Biertrinken macht träge und fett und zu häufiges Masturbieren krumme Finger. War nur ein Scherz ;-) Es entfremdet uns von unserer Partnerin, da wir uns an diesen schnellen, einfachen Höhepunkt gewöhnen …

Gerade Männer sollten sich täglich Auszeiten gönnen … bewusste Auszeiten. Achtsames Innhehalten und die Gedanken einfach fließen lassen. Morgens und Abend sind sehr gute Zeiten dafür. Zeiten um Ziele für den Tag zu setzen oder um Rückschau zu halten.

Und wenn die Jahreszeit es erlaubt, eignet sich eine Hängematte im Garten perfekt für eine Auszeit (Tataa … die zweite Produktplatzierung). Aber im Ernst, diese Matten sind echt cool …

Also Männer … hängt mal ab ;-)